Rundreise durch Vietnam

Von Frankfurt Airport über Dubai zu unserer ersten Station nach Hanoi. Wir reisten zu zweit und gleich am ersten Abend sprach uns ein junger, vietnamesischer Student an, als wir im Park am Wasser Karten spielten. Sein Englisch war überraschender Weise ziemlich gut und es entstand direkt die erste Freundschaft. In den folgenden Tagen zeigte er uns die schönsten Ecken der Stadt, wie z.B. den Schildkröten-Tempel, kleine Cafés und gemütliche Restaurants. Allgemein war es während des gesamten Trips sehr auffällig, dass uns die Vietnamesen aufgrund unserer Europäischen Herkunft oft ansprachen und sogar teils Fotos mit uns machen wollten.

Zudem ist es wichtig zu erwähnen, dass Hanoi Dreh- und Angelpunkt ist, d.h. nach jedem Ausflug z.B. nach SaPa oder Halong Bay ist es sinnvoll über die Hauptstadt in die anderen interessanten Gegenden im Norden des Landes zu reisen, da die meisten Transportmittel von hieraus starten.

Die Tour mit dem Nachtzug 10h von Hanoi nach Lao Cai buchten wir über unser Hotel in Hanoi. Die Buchung verlief reibungslos und das Hotel Traveler House war sehr hilfsbereit. Dort angekommen ging es mit dem Bus noch etwa 45min nach SaPa in unser Hotel, wo wir nur den größten Teil unseres Gepäcks abstellten, bevor wir uns mit einem Rucksack auf die etwa 2,5-stündige Wandertour begaben. Dabei wurden wir ständig von unserem Tourguide und einheimischen Bäuerinnen begleitet. Wir entschieden uns eine Nacht bei einer Homestay-Familie mitten im Nirgendwo zwischen Kakerlaken und seltsamen Insekten zu verbringen. Wir sahen viel von der wunderschönen Natur wie z.B. die endlosen Reisfelder, grüne Berge und idyllische Wanderpfade.

Mit dem Bus und Nachtzug ging es zunächst zurück nach Hanoi, von wo aus wir uns noch am selben Tag mit dem Bus nach Halong Bay aufmachten. Auch diesen Trip buchten wir über unser erstes Hotel in Hanoi. In Halong Bay verbrachten wir 3 schöne Tage. Die erste Nacht schliefen wir auf dem Boot und die zweite auf Monkey Island in einem netten Bungalow. Hierbei ist zu erwähnen, dass unsere ursprünglich Bootstour storniert wurde, jedoch wurden wir von einem 3 auf ein 4 Sterne Boot kostenlos upgegraded. Wir besichtigen tolle Höhlen, fuhren Kanu zwischen den schönen kleinen Halong Bay-typischen Inseln und bekamen einen wunderbaren Eindruck von der herrlichen Natur.

Von Halong Bay erneut über Hanoi nach Hue. Die Stadt war leicht europäisch angehaucht. Wir bekamen am Abend belegte Brötchen mit Fleisch und Gemüse für weniger als 1€ pro Stück. Der Nachtmarkt war interessant und zum Feiern ist die Stadt auch geeignet, da einige neue Clubs eröffneten.

Nach einer turbulenten Fahrt mit unseren Motorrollern durch das Gewitter mussten wir auf halber Strecke nach Lang Co Beach pausieren, da der Regen zu heftig wurde und uns die Tropfen wie Hagelkörner ins Gesicht peitschten. Völlig durchnässt und leicht durchgefroren stellten wir uns unter dem Vordach eines einfachen Hauses unter, als der Besitzer durch die Tür nach draußen trat. Sobald er uns sah und wir die Situation erklären wollten, verschwand er wieder wortlos im Haus und kam eine Minute später mit 2 warmen Pullis zurück, die er zum Überziehen überreichte und bat uns einzutreten. Um uns aufzuwärmen, kochte er uns Tee und auf einmal war die ganze Familie und auch die Nachbarn um uns herum. Bis auf die Tochter, die nur einzelne Wörter verstand, sprach keiner in der Familie auch nur ein Wort Englisch. Die Begegnung ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, da ich eine solche Gastfreundschaft noch nie erlebt habe. Sie luden uns zum Abendessen ein und boten uns sogar an die Nacht bei ihnen zu bleiben, da das Gewitter nicht aufhörte und es mittlerweile dunkel geworden war. Dennoch entschieden mein Kumpel und ich uns dazu das letzte Stück der Strecke nach Lang Co Beach (ca. 20km) noch auf uns zu nehmen. Dort verbrachten wir einen Tag am schönen aber windigen Strand, wo keine Menschenseele anzutreffen war.

Hierbei ist noch zu erwähnen, dass wir die Motorroller immer über das Hotel oder ein Händler ausliehen, da wir dadurch einen festen Ansprechpartner hatten, falls etwas passierte. So kam es auch des öfteren, dass die Mopeds nicht mehr richtig funktionierten. Auf dieser Strecke gingen z.B. die Scheinwerfer kaputt und der Roller meines Kumpels sprang 20 min gar nicht erst an. Später auf Puh Quoc Island versagte die Bremse und ein Platten hatten wir auch zwischendurch. Eine Ausleihe bei einem Händler ist meiner Meinung nach zu bevorzugen, da man sich verschiedene Roller anschauen kann und wir über die Hotels meistens schlechte Erfahrungen machten. Hotels kassieren zusätzlich eine Provision und diese Roller sind qualitativ meist eher schlecht. Allgemein ist zu sagen, dass Rollerfahren aus genannten Gründen wirklich gefährlich ist. Zudem herrschen in Vietnam augenscheinlich keine Verkehrsregeln und der Verkehr ist sehr chaotisch.

Mit dem Motorroller weiter nach Da Nang. Die Stadt wirkt sehr europäisch und hat einige sehr sehenswerte Spots wie z.B. die Dragonbridge oder die riesige, weiße Lady Buddha Statue.

Kleiner Hinweis: Zwar gilt Vietnam als sicheres Reiseland, aber dennoch gilt wie überall, dass man auf seine Sachen aufpassen muss! Wir hörten genug Stories von Mopedfahrern, die einem im Vorbeifahren das iPhone aus der Hand rissen oder anderen Kleinkriminellen.

Die Stadt der Lichter. Die letzte Station mit unseren Mopeds. Absolut sehenswerter Nachtmarkt! Zudem fanden wir eine super Schneiderin. Hier war Shopping und gutes Essen angesagt! Zudem trafen wir einen sehr sympathischen, englischen Freund wieder, den wir auf der Fahrt nach SaPa im Nachtzug kennenlernten. Allgemein ist zu sagen, dass man jeden Tag neue Leute kennenlernt, egal ob Einheimische oder andere Backpackers.

Phu Quoc Island. Die Insel zum Entspannen! Wir klapperten so gut wie jeden Strand der Insel ab. Wir waren in der Nebensaison dort und hatten Glück im Unglück. Zum einen hatten wir die schönsten Strände teilweise komplett für uns alleine, zum anderen waren sie leider teils sehr verschmutzt und vermüllt. Dennoch empfanden wir den Sao Beach im Südosten der Insel als schönsten von allen! Der Sand weiß und fein, das Wasser türkis und ruhig.

Ho Chi Min City ist heftig! Viel Chaos, unangenehme Gerüche und viel Lärm. Dennoch hat die Stadt auch schöne Seiten. Am Fluss haben wir uns sehr wohl gefühlt. Unser Hotel und die Angestellten waren auch top! Der Nightmarket ist abwechslungsreich, jedoch war es teils sehr anstrengend, wenn man an jedem Stand angesprochen und penetrant gefragt wurde, ob man etwas kaufen möchte. Allerdings ist das auf jedem Markt der größeren Stadt der Fall.

Für mich war dies die beste Tour! Das lag u.a. an unserem Tourguide, der fließend Englisch sprach und sehr sympathisch war. Highlights waren eine Monsterschlange, die ich mir um den Hals legen durfte, die Fischfarm und Coconut Candyfabrik. Zudem waren die Natur und die Gewässer atemberaubend!

Wir persönlich haben uns zu jeder Zeit sicher und wohl gefühlt! Alles in allem war es ein super, aufgrund der langen Strecken aber auch anstrengender Urlaub! Wir haben sehr viele tolle Menschen kennengelernt und hatten eine unvergessliche Zeit!